Iris Berben und der „Mr. Cinema“
Da haben sich drei Herzen gefunden, die gemeinsam fürs Kino schlagen: „Sie sind meine absolute Lieblingsschauspielerin“, rief der Weinheimer Kinochef Alfred Speiser seinem berühmten Ehrengast zu. Und die Angesprochene, die Schauspielerin Iris Berben, zollte dem Kinomacher vor vollem Saal im Kino „Modernes Theater“ großen Respekt, „wie Sie mit Mut, Lust und Leidenschaft Ihre Kinos betreiben“.
Am Vorabend hatte sie im Hemsbacher Kino „Brennessel“ den Preis „Blau gelbe Brennessel“ entgegengenommen.
Und Weinheims Oberbürgermeister Manuel Just fand zu beiden die passenden Worte. Zu Alfred Speiser: „Dass die Kinos so gut dastehen, das hat mit seinem Engagement und seiner Präsenz zu tun, seiner gelebten und ansteckenden Euphorie für sein Metier, mit seiner Überzeugungskraft und seinem Kampfgeist.“ Für ihn, so der OB, sei Alfred Speiser „der Mr. Cinema der Bergstraße, ein Held nicht auf, aber vor der Leinwand“. Zu Ingrid Berben: „Ohne Zweifel gehören Sie zu den vielseitigsten und tiefgründigsten Schauspielerinnen der vergangenen Jahrzehnte und der aktuellen Szene. Nur ganz wenigen Darstellerinnen auf der Welt gelingt es, im Zuschauer so viele Gefühle zu entfachen wie Ihnen. Ich verneige mich vor einer großen Frau des deutschen Kinos!“
Iris Berben trug sich ins Goldene Buch der Stadt, schwärmte vom Marktplatz und versprach, bei nächster Gelegenheit wiederzukommen. Sie sei ein großer Fan der Weinheimer Ehrenbürgerin Ingrid Noll, bekannte sie.
Ihr Besuch im Kino, das am Sonntag seinen 100. Geburtstag feierte, war für Weinheim eine Ehre, so der Oberbürgermeister, der in die Geschichte und die Zukunft des Kinos „Modernes Theater“ eintauchte. Alfred Speiser, der das Kino seit fast 40 Jahren leitet, sei zu einer kulturellen Persönlichkeit Weinheims geworden, würdigte Just. Das „Moderne Theater“ sei an seinem Standort eingangs der Fußgängerzone eine Visitenkarte des kulturellen Lebens in Weinheim und ein Stück Kulturgeschichte. Die Höhen und Tiefen der Kinolandschaft seien spürbar gewesen in diesen Jahrzehnten, aber, so der OB lobend: „Alfred Speiser hat durchgehalten, mit bajuwarischer Manneskraft gegenüber den internationalen Riesen der Branche, einer gesunden Portion Sturheit, mit einer großen Kreativität, mit dem Glauben an das kleine Kino, vor allem aber mit seiner Glaubwürdigkeit und Autentizität sowie seiner Verankerung in der Stadtgesellschaft.“ Manuel Just: Das Kino ist ein fester Bestandteil, ja ein Mittelpunkt dieser Stadt und ihrer Gesellschaft.“