Investitionen und Gebührenanpassung

Der Gemeinderat hat am gestrigen Mittwoch über eine Erhöhung der Friedhofsgebühren und die Einführung einer langfristigen Renovierungsstrategie für das städtische Kanalnetz entschieden.

Die Stadt Weinheim reagiert auf steigende Kosten und den Erneuerungsbedarf in ihrer Infrastruktur. Der Gemeinderat hat am gestrigen Mittwoch über eine Erhöhung der Friedhofsgebühren und die Einführung einer langfristigen Renovierungsstrategie für das städtische Kanalnetz entscheiden.
Gebührenanpassungen auf den Friedhöfen
Seit der letzten Gebührenkalkulation im Jahr 2010 sind die Kosten für die Instandhaltung der Weinheimer Friedhöfe erheblich gestiegen. Insbesondere die Energiekosten und die Gebäudeunterhaltung haben sich teilweise mehr als verdoppelt. Um die Belastung für Bürgerinnen und Bürger zu mildern, sollen 15 Prozent der anfallenden Kosten von der Allgemeinheit getragen werden. Zudem wird der Kostendeckungsgrad bei 75 Prozent gehalten, um die Gebühren für ärmere Familien bezahlbar zu halten. Ein Beispiel für die geplanten Anpassungen: Die Gebühr für ein Reihengrab soll zukünftig 1.482 Euro für die Ruhezeit betragen. Die neuen Gebühren gelten nur für neu erworbene Grabnutzungsrechte. Bestehende Alt-Verträge sind davon nicht betroffen. Der Beschlussantrag wurde vom Gemeinderat bewilligt, jedoch nicht einstimmig. Es kam zu zwei Enthaltungen und zwei Ablehnungen.
Nachhaltige Erneuerungsstrategie für das Kanalnetz
Im Bereich der Abwasserkanäle plant die Stadt eine systematische und nachhaltige Renovierungsstrategie. Auf einer Gesamtlänge von 260 Kilometern sind rund 135 Kilometer älter als 50 Jahre, was regelmäßige Instandhaltungen erfordert. Jährlich sollen nun 5,3 Millionen Euro in die Instandhaltung fließen, davon 40 Prozent in die Renovierung und 60 Prozent in die Erneuerung. Mit dieser vorausschauenden Strategie soll die Kanalinfrastruktur langfristig stabilisiert und unerwartete Kosten und Straßenbaumaßnahmen minimiert werden.
Beide Maßnahmen sind wichtige Schritte, um die städtische Infrastruktur zukunftssicher und wirtschaftlich stabil zu gestalten. Der Gemeinderat beschließt von den vier vorgestellten Strategien die „Renovierungsstrategie“ für die nachhaltige Wertehaltung des städtischen Kanalnetzes und beauftragt die Verwaltung mit deren Umsetzung.