„Ein Leuchtturm in Weinheim“
„Wir sind sehr stolz darauf, diese Organisation in Weinheim zu haben, sie ist echt ein Leuchtturmprojekt für die ganze Region und ein best practice-Beispiel für eine nachhaltige und klimafreundliche Stadt.“ So begrüßte Weinheims Bürgermeister Andreas Buske am Montag einen prominenten Gast aus der Berliner Politik: Dr. Bettina Hoffmann, Parlamentarische Staatsekretärin bei der Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz. Die Bundestagsabgeordnete der Grünen und promovierte Biologin stattete der in Weinheim ansässigen Gesellschaft für Umweltbildung e.V. (kurz GUB) einen Besuch ab und erfuhr interessiert von aktuellen und geplanten Projekten.
Das Treffen fand bei GUB-Unterstützerin Ida Schildhauer am Hermannshof statt. Die GUB hat erst vor wenigen Wochen ihr 20-jähriges Bestehen gefeiert. Mit einer Reihe von Auszeichnungen, national und international, sowie Präsentationen bei wichtigen Anlässen, wie neulich der Woche der Umwelt beim Bundespräsidenten, sorgt die GUB mittlerweile bundesweit für Aufsehen. Bernd Schlag, Gründer, Vorsitzender und „Motor“ der GUB, berichtete der Staatssekretärin über die Arbeit der Gesellschaft, die vor 20 Jahren damit begonnen hat, in Weinheim und Umgebung KiTas mit Forscherecken und Forscherräumen zu Forscher-Kitas zu machen. 20 solcher Einrichtungen gibt es in Weinheim.
Mittlerweile ist das Angebot für Kinder, Naturwissenschaft und Kunst zu erleben, aber deutlich größer. Bernd Schlag spannte den Bogen der vergangenen zwei Dekaden, nannte dabei das Schlüsseljahr 2008, in dem die Hector-Stiftung als Unterstützer eingestiegen ist. Die Stiftung des Weinheimer Ehrenbürger-Paares Josephine und Dr. Hans-Werner Hector, ist seither der wichtigste und besonders verlässliche Geldgeber der GUB. „Das ist für uns extrem wichtig“, berichtete Bernd Schlag der Staatsekretärin sowie den Landtagsabgeordneten Fadime Tuncer und Sebastian Cuny sowie Elisabeth Kramer und Stella Kirgiane-Efremidou als Vertreterinnen der Kommunalpolitik.
Schlag und seine Kollegin Maike Fritz erläuterten der Politikerin die Entwicklung der GUB, angefangen bei den Forscherkindergärten, über Kunstprojekte an Kindergärten, die Vernetzung von Umwelt und Kunst, über Buchprojekte im Cornelsen-Kinderbuchverlag und nicht zuletzt über den Youtube-Forscherkanal, der während der Corona-Pandemie entstanden ist. Mittlerweile sind dort über 500 Forscherfilme für Kinder abrufbar. Der Kanal hat 30 000 Abonnenten und sensationelle 35 Millionen Aufrufe auf Youtube und Tikttok zusammen hat aus der ganzen Welt. Neuste Projekte der GUB sind Urban-Gardening-Anlagen, die gemeinsam von deutschen und ukrainischen Kindern gepflegt werden. Weinheims Klimaschutzmanagerin Ute Timmermann verwies darauf, dass die GUB über ein Förderprogramm für besonders positive Beispiele auch von der Stadt gefördert wird. Insgesamt, so Bürgermeister Buske, habe sich die Kommunalpolitik auf einen Klimaschutzetat von 460 000 Euro verständigt – zehn Euro pro Bewohner.
„Das ist eine großartige Bilanz, Sie haben meinen größten Respekt“, lobte die Staatsekretärin, die mit Bernd Schlag weitere Förderungs- und Finanzierungsmöglichkeiten über Stiftungen besprach. Schlag, von Haus aus Biologe wie Bettina Hoffmann auch, warb auch für die Unterstützung, die aktuell über eine Crowdfunding-Aktion möglich ist. Infos hierzu unter: https://www.crowdfunding-bwstiftung.de/naturbildung und https://www.crowdfunding-bwstiftung.de/urbangardening