Das Rote Kreuz kennt keine Ländergrenzen

Im März des Jahres besuchte das Komitee des Croce Rossa Italiana in Imola auf Einladung des DRK-Ortsvereins Weinheim die Zweiburgenstadt, um erste Gespräche über eine Kooperation der beiden Rotkreuzgliederungen der Partnerstädte zu führen und sich persönlich kennenzulernen. Nun stand der Gegenbesuch von Mitgliedern des Weinheimer DRK-Vorstands unter Leitung des Vorsitzenden Prof. Dr. Rudolf Large an. Mit dabei waren Schatzmeister Volker Szallies, Bereitschaftsleiterin Stefanie Stiller und Jugendleiterin Maike Raitor, denn es sollten in den anstehenden gemeinsamen Tagen konkrete Aktionen der weiteren Zusammenarbeit auf Ebene der beiden Rotkreuzgemeinschaften geplant werden. Natürlich gehörte auch Vorstandsmitglied Luca Panizzo mit zur Weinheimer Delegation, der als in Weinheim lebender Italiener wesentliches Bindeglied und Motivator der Kooperation ist.


Präsident Alessandro Brunori, Vizepräsidentin Denise Bertini und Beisitzer Francesco Zanella bereiteten der Gruppe am Flughafen von Bologna einen herzlichen Empfang. Erste Station des umfangreichen Besuchsprogramms war „no sprechi“ (Nein Verschwendung), eine Kooperation des Roten Kreuzes Imola mit neun weiteren Wohlfahrtsorganisationen, die mit nur einem Hauptamtlichen und 40 freiwilligen Helfern einen Tafelladen betreibt, der ohne Geld auf Basis eines Wertepunktesystem funktioniert. Es folgte ein erster Rundgang durch das Quartier des Komitees, in welchem die Verwaltung, Schulungsräume, der Krankentransport und Rettungsdienst, eine Ambulanz der Schwesternschaft sowie verschiedene Beratungsangebote untergebracht sind. Bemerkenswert aus deutscher Sicht war auch dabei der hohe Anteil des Ehrenamts selbst im Regelrettungsdienst.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen mit regionalen Spezialitäten stand die Besichtigung der nahegelegenen Stadt Dozza auf dem Programm, die für ihre Malereien an den Häuserwänden und die Burg „Rocca Sforzesca“ bekannt ist. Danach ging es zurück zum Quartier des Komitees, um an einem geselligen Zusammensein von mehr als 70 Freiwilligen des Komitees im Rahmen einer “Salsicciata”, dem Grillen der traditionellen Bratwurst „Salsiccia“, teilzunehmen. Bei dieser Feier wurden auch zahlreiche Rotkreuzmitglieder aus Imola für ihr langjähriges Engagement geehrt. Large überreichte Präsident Brunori im Namen des Ortsvereins einen gestickten Wimpel mit den Logos der beiden Organisationen sowie die Aufschriften „Partnerschaft“ in deutscher und „Gemellaggio“ italienischer Sprache.
Im Laufe des Abends kam es zu vielen intensiven Gesprächen, unter anderem mit Mitgliedern des italienischen Jugendrotkreuzes um deren Leiter Valerio Zampollo und Andrea Pirazzoli. Zudem konnte sich Large als Mitglied des Präsidiums des Kreisverbands Mannheim mit dem Vizepräsidenten des Italienischen Roten Kreuzes der Emilia Romagna, Marco Migliorini, und Danilo Santoro, der auf Ebene der Region für internationale Partnerschaften zuständig ist, austauschen. Dabei wurde deutlich, dass die Region starkes Interesse an der Weiterentwicklung und Verbreitung von Kooperationen mit Kreisverbänden und Ortsvereinen in Baden-Württemberg hat.
Der zweite Tag des Aufenthalts begann mit der Besichtigung des eindrucksvollen Palazzo Tozzoni. Im Anschluss daran fand als weiterer Höhepunkt ein offizieller Empfang bei Bürgermeister Marco Panieri im Rathaus statt. CRI-Präsident Brunori erläuterte in seiner Ansprache das Zustandekommen der Kooperation und unterstrich das herzliche Miteinander der Rotkreuzkameraden. Annalia Guglielmi, Präsidentin des Partnerschaftskomitees von Imola, gab ihrer Hoffnung Ausdruck, dass das Engagement des Roten Kreuzes Vorbildcharakter für andere Vereine aus Imola und Weinheim haben könnte. Large betonte in seinem Redebeitrag die universalen Werte der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung und die Bedeutung von Städtepartnerschaften für die Verständigung unter den Völkern Europas. Auch in seiner Funktion als Stadtrat überbrachte er Grüße aus Weinheim und überreichte Sindaco Panieri einen Brief von Oberbürgermeister Manuel Just. Dieser bedankte sich für das Schreiben und würdigte den Beitrag des Roten Kreuzes zur Weiterentwicklung der Städtepartnerschaft.

Der Nachmittag war geprägt durch intensive Arbeitsgespräche zwischen den beiden Vorständen über die weitere Ausgestaltung der Kooperation. Hierbei konnten insbesondere Bereitschaftsleiterin Stefanie Stiller und Jugendleiterin Maike Raitor Möglichkeiten für konkrete Maßnahmen im nächsten Jahr ausloten und aktiv Vorschläge einbringen. Schatzmeister Szallies hatte dabei stets die Finanzierung der angedachten Aktivitäten im Blick. Nach dem Abendessen besuchte man gemeinsam das bekannte Festival „Imola in Musica“. Dabei bestand auch Gelegenheit, direkt mit italienischen Aktiven ins Gespräch zu kommen, welche die Veranstaltung sanitätsdienstlich absicherten.
Gleich nach dem Frühstück ging es am Sonntagvormittag weiter mit Präsentationen zu einzelnen Sachthemen, die in Imola durch das Komitee an die sogenannten „delegati tecnici“ delegiert wurden. So erfuhren die Weinheimer etwas über Gesundheitsprogramme, soziale Inklusion, den Bevölkerungsschutz, die Familienzusammenführung, die Ausbildung und die Jugendarbeit. Besonders eindrucksvoll waren zudem die Beiträge von Ombretta Verni und Brigitte Schielke, die als Schwestern der italienischen Rotkreuzschwesternschaft „Infermiere Volontarie“, über lokale und darüber hinaus auch nationale und internationale Aktivitäten und Einsätze berichteten.
Abschließender Höhepunkt war schließlich die feierliche Unterzeichnung der in den vergangenen Wochen erarbeiteten Kooperationsvereinbarung. Brunori und Large verlasen Auszüge und setzten schließlich unter Beifall den Anwesenden ihre Unterschriften unter den Text. Beide waren sich in ihrer Bewertung des Ereignisses einig und stuften dieses sichtlich ergriffen als historisch ein. Bevor die Rückreise angetreten werden musste, ließ man gemeinsam die ereignisreichen Tage beim traditionellen Sagra dei Tortellini (Tortellini-Fest) in Dozza ausklingen.
 
Prof. Dr. R. Large, Vorsitzender

(Erstellt am 15. September 2025)

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