Schneewittchen aus Weinheim
Feierliche Ausstellungseröffnung und Filmpremiere im Museum der Stadt Weinheim
Mit großem Interesse und reger Beteiligung wurde im Museum der Stadt Weinheim die Sonderausstellung „Schneewittchen aus Weinheim – Albert Ludwig Grimm: sein Leben und mehr“ eröffnet. Im Mittelpunkt stand die Premiere eines neuen Films, der das Leben und Werk des Weinheimer Schriftstellers Albert Ludwig Grimm beleuchtet – insbesondere seine eigene, wenig bekannte Fassung des Märchens „Schneewittchen“.
Der Film entstand im Rahmen des Heimatjahres 2025 unter der Leitung von Uwe Bergmeier vom Projekt Lokale Helden. Eine zentrale Rolle spielte dabei die enge Zusammenarbeit mit einer Schulklasse der Dietrich-Bonhoeffer-Schule Weinheim. Gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern sowie zahlreichen engagierten Akteurinnen und Akteuren der Region wurde ein informativer und kreativer Beitrag zum kulturellen Erbe der Stadt realisiert.
Zu den Mitwirkenden zählen Heinz A. Wardenbach, Dr. Alexander Boguslawski, Dietmar Spicker, Eva Schoch, Clara Hecht, Lazaros Efremidis und Dr. Nicole Hilkert, die mit ihrer Expertise, Stimme oder künstlerischen Mitwirkung den Film bereicherten. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Der Film vermittelt nicht nur historische Fakten, sondern lässt das Wirken Grimms auf lebendige Weise nachvollziehen – und das aus der Perspektive einer jungen Generation.
Albert Ludwig Grimm (1786–1872) war ein bedeutender Pädagoge, Schriftsteller und Herausgeber, dessen Werk heute wiederentdeckt wird. Besonders hervorzuheben ist seine 1809 erschienene Version des Märchens „Schneewittchen“, die damit noch vor der bekannteren Fassung der Brüder Grimm veröffentlicht wurde. In seiner literarischen Bearbeitung legt Grimm besonderen Wert auf die psychologischen Entwicklungen der Figuren sowie auf gesellschaftliche Fragen seiner Zeit. Diese Version von „Schneewittchen“ rückt nun im Rahmen der Ausstellung erneut in den Mittelpunkt – als ein Stück Weinheimer Kulturgeschichte von überregionaler Bedeutung.
In seiner Eröffnungsrede lobte Erster Bürgermeister Andreas Buske das Projekt als „beispielhaftes Zusammenspiel von historischer Aufarbeitung, kulturellem Engagement und moderner Bildungsarbeit“. Es zeige, wie Vergangenheit und Gegenwart miteinander verbunden werden können – und wie junge Menschen für lokale Geschichte begeistert werden.
Die Ausstellung gewährt darüber hinaus umfassende Einblicke in Leben, Werk und Wirkung Grimms. Originale, zeitgenössische Dokumente, Hintergrundinformationen und mediale Elemente ergänzen das Erlebnis. Der vorgestellte Film ist künftig über einen Monitor im Museum dauerhaft zu sehen und bleibt so ein lebendiger Bestandteil der Ausstellung.
Die Ausstellung ist ab sofort für alle Besucherinnen und Besucher zugänglich. Sie lädt dazu ein, Albert Ludwig Grimm neu zu entdecken, seine Märchen zu hinterfragen – und die Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart mit eigenen Augen zu erleben.