Vom Weinheimer Wirtschaftswunder
Musikalische Stadtführung mit Franz Piva und Torsten Fetzner am 3. Juli – Erlös für guten Zweck
Was war das für ein Schlaraffenland?! Pro 60 Einwohner kam eine Gaststätte in Weinheim ausgangs des 18. Jahrhunderts, es waren etwa 40 Lokale nur in der Altststadt bis zur Peterskirche und in der Nordstadt natürlich auch. 200 Hektar Reben für Weinheimer Wein. Auch wenn Weinheim heute immer noch ein Ort der Gastlichkeit mit einem reichhaltigen Angebot an Wirtschaften ist – diese Zeiten sind vorbei. Aber keineswegs sang- und klanglos: Am Donnerstag, 3. Juli, 17 Uhr, lassen das Stadtführer-Original Franz Piva und Torsten Fetzner, der frühere Weinheimer Bürgermeister, die guten alten Zeiten Revue passieren – bei einem guten Schluck und eingängigen Liedern zum Mitsingen.Franz Piva führt die Besucherinnen und Besucher der Stadtführung zu den Orten früherer und heutiger Gastlichkeit, Torsten Fetzner stimmt dazu die passenden Lieder an. So entsteht eine Musikalische Stadtführung der besonderen Art. Bewusst zweideutig haben beide den Titel gewählt: „Weinheimer Wirtschaftswunder – als Weinheim noch eine Weinstadt war“.Alles beginnt am Marktplatz am Alten Rathaus, das einst ein Kaufhaus war. Das Weinheimer Wappen mit der Weinleiter prangt an der Stirnseite. Am Amtshausplatz mit Blick auf den Schlossberg erzählt Franz Piva, wie viel Reben dort einst standen, wo heute Dickicht alles überwuchert. Am Restaurant „Tafelspitz“ am Marktplatz können die Teilnehmer einen Elbling verkosten, die wohl älteste an der Bergstraße ansässige Weintraube. Am Roten Turm saßen einst die Weinpanscher zur Strafe ein, in der St. Laurentiuskirche mussten die Weinheimer Winzer die Hälfte des Ertrages im 30-jährigen Krieg an den Grafen von Tilly abgeben. Am Hutplatz plaudert der Stadtführer über das Leben des trinkfesten Kurfürsten Friedrich – der Wein war früher fast allgegenwärtig.Torsten Fetzner gibt dazu die passenden Lieder zum Besten, singt von „Junkers Kneipe“, „Ein Heller und ein Batzen“, natürlich „Trink, Brüderlein trink!“ Und das „Badner Lied“ darf auch nicht fehlen. Die Führung startet und endet am Marktplatz, so dass sich die Teilnehmer gerne noch ganz neuzeitlich in einer der Wirtschaften stärken können. Im „Tafelspitz“ werden dazu typische Gerüchte von früher zubereitet.Die Führung ist kostenlos, allerdings wird eine Spende erwartet, die wie immer bei den Musikalischen Führungen einem guten Zweck zugute kommt, diesmal der Maria-Montessori-Schule. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.