Tag des offenen Denkmals
Europaweit findet seit vielen Jahren regelmäßig am zweiten Sonntag im September der „Tag des offenen Denkmals“ statt, an dem Kulturdenkmale präsentiert werden, die der Öffentlichkeit sonst vielfach nicht zugänglich sind.
Auch die Untere Denkmalschutzbehörde der Stadt Weinheim beteiligt sich seit 1994 jedes Jahr an dieser Aktion, die in der Bevölkerung stets auf große Resonanz stößt.
Der diesjährige Tag des offenen Denkmals am 08.09.2024 steht unter dem Motto „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“. Auf der Internetseite des Tag des offenen Denkmals finden sich viele Angebote und digitale Veranstaltungen.
Die Untere Denkmalschutzbehörde der Stadt Weinheim hat sich dazu entschlossen, sowohl Videos zu drehen als auch Präsenzveranstaltungen anzubieten. Die Videos zu ausgewählten Kulturdenkmalen finden Sie untenstehend. Begeben Sie sich also auf eine virtuelle Reise und entdecken Sie die Weinheimer Denkmale.
Plakat (1,8 MB) zum diesjährigen Programm
Bei Fragen wenden Sie sich gerne an die Untere Denkmalschutzbehörde, Frau Feißt (k.feisst@weinheim.de, 06201 / 82 283).
Ehemaliges Schloss, heute Rathaus
Das ehemalige Schloss, heute Rathaus und Sitz der Stadtverwaltung, setzt sich aus Bauteilen verschiedener Epochen zusammen. Zum ältesten Baubestand aus der Zeit um 1400 gehört die Durchfahrt des Obertorturms, der durch den Umbau Ende des 17. Jahrhunderts seinen wehrhaften Charakter verlor. Rechts schließt sich der Renaissancebau des Kurpfälzischen Schlosses von 1537 an (Eingang C). Hier verbrachten Mitglieder der kurfürstlichen Familie wie Ottheinrich, Johann Wilhelm und seine Frau Anna Maria Luisa Medici sowie Elisabeth Auguste längere Zeit. Dann folgte der von der Familie Berckheim in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts umgebaute Schlossteil mit dem 1868 errichteten neugotischen Turm (Eingang D). Der südlich des Obertors gelegene barocke Schlossteil wurde 1725 durch die Familie Ulner von Dieburg errichtet (Eingang A). Seit 1938 befindet sich die gesamte Anlage im Besitz der Stadt Weinheim.
Infoblatt (1,1 MB)
Ehemaliges Grundbuchamt (heute Notariat)
Das denkmalgeschützte Gebäude Ehretstraße 14 steht auf einem Eckgrundstück zwischen Ehret- und Moltkestraße. Das zweigeschossige Gebäude zeichnet sich durch seine lebendige Fassadengestaltung und seine bewegte Dachlandschaft aus. Reiche Gliederungen aus rotem Sandstein kontrastrieren mit dem Schiefergrau der Dachflächen und verleihen dem Putzbau Schmuck und Plastizität. Stilistisch spiegelt das Gebäude den Geist des Historismus; der Architekt lässt hier Elemente der Gotik, Renaissance und des Jugendstils miteinander verschmelzen. Nach umfassenden Umbau- und Instandsetzungsmaßnahmen wird das Gebäude seit 2018 als Wohn- und Geschäftshaus genutzt.
Ratskeller
Das Anwesen besteht aus einem Haupt- und einem ehemaligen Nebengebäude. Das dreigeschossige Haupthaus ist auf 1607 datiert und steht auf einem massiven Unter- und Erdgeschoss. Die oberen Stockwerke sind mit reichem Zierfachwerk im Stil der Spätrenaissance verziert. Im Erdgeschoss befindet sich die Gaststätte Zum Ratskeller. Die oberen Stockwerke wurden in den letzten Jahren umfassend zu Hotelzimmern saniert.
Roter Turm
Der aus dem 14. Jahrhundert stammende Turm war Teil der Stadtbefestigung und diente bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts als Gefängnisturm. Der Pyramidenkegel über dem Zinnkranz trug früher ein rotes Ziegeldach, das dem Turm seinen Namen gab.
Infoblatt (760 KB)
Ehemaliges Notariat
Das zweigeschossige Verwaltungsgebäude mit Verblendklinkern verkleidet und mit reicher Sandsteingliederung, Balkon auf Säulen, Giebel und Walmdach ausgestattet, wurde 1892 in Neurenaissanceformen errichtet. Das wohl vom Bezirksbauamt geplante Gebäude ist eines der wichtigsten öffentlichen Gebäude der Gründerzeit, die am Rande der alten Siedlungsfläche entstanden und das Stadtbild bis heute maßgeblich mitprägen.
Infoblatt (663 KB)
Friedrichschule
Nachdem die Weinheimer Bevölkerung innerhalb kurzer Zeit von 8.000 auf 15.000 Einwohner angewachsen war, war es unvermeidlich eine neue Schule zu bauen. 1911 beschloss die Schulbaukommission die Schaffung neuer Lehrräume. Der Gemeinderat beauftragte den Stadtbaumeister Adam Eberhardt mit der Planung und Ausführung der Schule. Mit dem Bau wurde im August 1913 begonnen. Durch den Beginn des Ersten Weltkrieges im August 1914 verzögerte sich die Bauzeit. Schließlich konnte das fertig gestellte Schulgebäude am 03.01.1917 feierlich übergeben werden. Das drei- bis viergeschossige Schulgebäude, ein Werkstein-Putzbau (Erdgeschoss Rustika, gegliedert durch Pilaster, Korbbogenportale mit Figurenschmuck, Seitenrisalite, Walmdach, Dachreiter) wurde im neubarocken Stil erbaut.
Infoblatt (1,5 MB)
Alter Friedhof
Der Alte Friedhof oberhalb der Peterskirche diente über rund eintausend Jahre hinweg als Begräbnisstätte für die Weinheimer Bevölkerung. Nachdem er seit dem Ende des 19. Jahrhunderts nicht mehr genutzt wurde, geriet er in der Weinheimer Stadtlandschaft zunehmend in den Schatten der Aufmerksamkeit. Dabei birgt der Friedhof bis heute viele Erinnerungen an Personen, die alle einmal ihren Anteil an der Entwicklung der Stadt hatten. In den letzten Jahren hat es sich die Bürgerstiftung Weinheim zusammen mit der Stadt Weinheim zur Aufgabe gemacht, Ideen zu sammeln, um den Park für die Bürger und Besucher Weinheims wieder attraktiver zu machen. Die Bürgerstiftung Weinheim hat ein eigenes Video als digitale Führung über den Alten Friedhof gedreht.
Infoblatt (1,1 MB)