Friedhof Lützelsachsen
ÖPNV
OEG-Bahnhof "Lützelsachsen" danach ca. 10 Min. Fußweg
Geschichte und Beschreibung des Lützelsachsener Friedhofs
Da seit dem frühen Mittelalter die St. Jakobuskirche in Hohensachsen für eine ganze Reihe von Ortschaften, auch für Lützelsachsen, die Pfarrkirche war, wurde die Bewohner dieser Ortschaften früher auf dem dortigen Friedhof beigesetzt.
Bis zum Jahr 1839 fanden die Verstorbenen der Gemeinde Lützelsachsen auf dem Friedhof von Hohensachsen ihre ewige Ruhe. In jener Zeit wurden dort die Verstorbenen der Ortschaften Hohensachsen, Lützelsachsen, Muckensturm, Ritschweier, Rittenweier und Oberkunzenbach beigesetzt. Da die Gemeinden zu der Zeit allmählich größer wurden fehlte es langsam aber sicher an Platz.
Schon im Jahre 1826 wies die evangelische Gemeinde von Lützelsachsen darauf hin, dass der vorhandene Platz zu klein sei. 1836 kam in Lützelsachsen der Gedanke auf, einen größeren und besser gelegenen Friedhof zu erwerben. Schließlich nahm sich auch das Weinheimer Bezirksamt der Sache an und drohte der Ortsverwaltung mit Bestrafung, wenn sie sich mit der Besorgung eines neuen Platzes nicht beeile. Im Jahre 1840 wurde dann auf dem Gewann Katzenbach ein neuer Friedhof der Gemeinde Lützelsachsen angelegt. Man gab ihm den Namen „Friedhof zu St. Peter“, zugleich zu Ehren des ersten dort beigesetzten Bürgers.
Schon von 1860 ab stellte sich heraus, dass der Friedhof zu klein war, und man entschloss sich dazu, im Jahre 1872 einen von der Katholischen Schulfonds-Verwaltung angebotenen Platz im Gewann „Weidig-Steig“ zu erwerben.
1892 sprach man zum ersten Male von der Notwendigkeit eines Leichenhauses, das erst 1907 in einfacher Form errichtet wurde und Jahrzehnte überdauerte. Im November 1958 fasste der Gemeinderat auf besondere Befürwortung des damaligen Bürgermeisters den Entschluss, eine Friedhofskapelle bauen zu lassen. Man erwarb den erforderlichen Grund und Boden und beauftragte einen Weinheimer Architekten mit der Gestaltung und Bauleitung.
Der erste Spatenstich wurde am 21. Mai 1959 getan, die Grundsteinlegung erfolgte am 21. Juni, das Richtfest wurde am 18. Juli gefeiert und die feierliche Einweihung am 12. Dezember 1959 vollzogen. Das in jeder Hinsicht vorzügliche Bauwerk mit den Nebenräumen und die Schnelligkeit der Durchführung fanden allgemeinen Beifall. Es war dies der erste Neubau der Gemeinde nach dem Kriege.
Im Rahmen der Feierstunde zum Volkstrauertag wurde 1979 der neugestaltete Ehrenfriedhof für die Toten der beiden Weltkriege der Bevölkerung übergeben.
1998 wird die dringend notwendige Erweiterung des Friedhofs angegangen. Der Entwurf sieht auf einer Fläche von 2.500 Quadratmetern weitere 62 Urnen- und 150 Reihen- oder Wahlgräber vor.
Um dem Zeitgeist zu folgen konnte im Jahr 2010 erstmals am Friedhof eine kleine Pflegeanlage geabaut werden. Es besteht für die Hinterbliebenen hier die Möglichkeit sich ein Nutzungsrecht an einem Urnengrab zu erwerben, bei dem man sich nicht mehr um die Grabpflege kümmern muss.
Erweiterte Bestattungsmöglichkeiten
Neben den klassischen Grabstätten für Erd- und Urnenbeisetzungen stehen auf dem Friedhof Lützelsachsen auch mehrere Grabfelder mit integrierter Grabpflege zur Verfügung.
In diesen Grabanlagen haben die Hinterbliebenen die Möglichkeit zwischen mehreren Grabarten zu wählen. Neben Grabstätten für Erdbestattungen stehen auch Urnengrabstätten in versch. Ausführungen zur Auswahl. So kann man zwischen einer individuellen Grabstätte mit eigenem Grabmal oder einer Gemeinschaftsstele wählen. Es besteht auch die Möglichkeit eine Urne an einem Baum beizusetzen.
In diesen Grabfeldern müssen die Hinterbliebenen nicht mehr für die Grabpflege aufkommen, sondern können sich ausschließlich auf den Besuch des Verstorbenen konzentrieren. Die Grabpflege sowie die Räumung des Grabmals nach Ablauf der Nutzungszeit ist über einen Rahmenvertag gesichert.