Fast 10.000 kleine Leben gerettet
Amphibienrettung im Weinheimer Schlosspark verläuft erfolgreich – Stadt zieht positive Zwischenbilanz
Es hüpft wieder gewaltig rund um den Schlossparkteich: Tausende junge Erdkröten und Grasfrösche – sogenannte „Hüpferlinge“ – machen sich derzeit auf den Weg aus dem Teich in Richtung ihres Lebensraums im Exotenwald. Der Weg dorthin ist allerdings gefährlich. Die Tiere sind mit rund zehn Millimetern Körpergröße leicht zu übersehen und daher stark gefährdet, zertreten zu werden – besonders in diesem Jahr, in dem zahlreiche Veranstaltungen im Rahmen der Heimattage viele Besucherinnen und Besucher in den Schlosspark locken.
Um die Jungtiere zu schützen, haben die Stadt Weinheim gemeinsam mit den örtlichen Gruppen von BUND und NaBu bereits am 10. Mai einen Amphibienleitzaun rund um den Teich aufgestellt. Die kleinen Tiere landen darin in eingegrabenen Eimern und werden von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern sicher in den Exotenwald getragen. Seit Beginn der Wanderung vor rund zwei Wochen konnten bereits etwa 9.600 kleine Grasfrösche und Erdkröten gerettet werden – ein Ergebnis, das sich sehen lassen kann und nahe an die Zahl vom Vorjahr mit insgesamt rund 11.000 Tieren heranreicht.
Nach den jüngsten Regenschauern nimmt die Wanderung aktuell wieder deutlich zu, weshalb der Zaun weiterhin bestehen bleibt und die Kontrollgänge zwei- bis dreimal täglich stattfinden. Voraussichtlich wird die Wanderzeit noch ein bis zwei Wochen andauern, bevor der Zaun geöffnet und schließlich vollständig abgebaut wird.
„Jede helfende Hand ist ein wichtiger Beitrag zum Artenschutz“, betont Antje Beckmann, Umweltberaterin der Stadt Weinheim. „Über die Hälfte unserer heimischen Amphibienarten ist inzwischen bedroht – da zählt jedes einzelne Tier. Umso schöner ist es, dass wir so viel Zuspruch und Unterstützung aus der Bevölkerung erhalten.“
Die Amphibienrettung am Schlossparkteich ist inzwischen eine feste Größe im Weinheimer Naturschutzkalender – und ein lebendiges Beispiel dafür, wie gemeinschaftliches Engagement dem Artenschutz konkret hilft. Die Fortsetzung im nächsten Jahr ist bereits fest eingeplant.