Scharnier zwischen Schulen und Rathaus
Die Bezeichnung hört sich zunächst etwas sperrig an. Geschäftsführende Schulleiterin für die Grund-, Werkreal-, Real- und Sonderschulen in Weinheim. Das klingt nach trockenen Geschäftsberichten, nach Zahlen, strengen Paragrafen und viel Papier. Es kommt aber immer darauf an, wer es macht – und was sie daraus macht.
Petra Waible, die Schulleiterin der Hans-Joachim-Gelberg-Grundschule in Lützelsachsen, steht mit ihrer herzlichen und offenen Art für eine lebendige Schullandschaft, eine moderne Pädagogik und eine engagierte Netzwerkarbeit. Damit tritt die 49-jährige Pädagogin in die Fußstapfen ihrer Kollegin Katja Hoger. Die Rektorin der Waldschule war zwölf Jahre lang Geschäftsführende Schulleiterin, Christina Eitenmüller zuvor genauso lange. Der Posten ist also auf Nachhaltigkeit angelegt. Selbstverständlich bleibt Petra Waible auch Rektorin in Lützelsachsen, „ihrer“ Schule. „Aber das kann sich gegenseitig befruchten“, findet sie.
Petra Waible will nun wie ihre Vorgängerin vor allem die Netzwerkarbeit stärken: Jene zwischen den Schulen, aber auch jene zum Weinheimer Bildungsamt – dem Schulträger – und dem Staatlichen Schulamt, sowie allen Akteuren der Schullandschaft: Beispielsweise der kommunalen Schulsozialarbeit und dem Bildungsbüro.
Nun kennt Petra Waible die Weinheimer Bildungslandschaft als Schulleiterin schon ganz gut. Aber in den ersten Wochen ihrer Tätigkeit hat sie den Bildungsstandort Weinheim mit seiner sprichwörtlichen „Bildungskette“ noch einmal umfassender erfahren. „Das ist durchaus faszinierend, was hier läuft“, findet sie. Sie vertritt die Grundschulen nun in verschiedenen Gremien und Arbeitsgruppen, etwa im Kinder- und Jugendbeirat des Gemeinderates, in der Steuerungsgruppe der Bildungsregion, dem Schulbeirat sowie im Gesamtelternbeirat. Petra Waible versteht sich dabei als „Scharnier zwischen den Schulen, dem Schulamt und dem Bildungsamt“, auch dafür, dass sich die Grundschulen eng abstimmen bei den Themen, die alle betreffen: Beispielsweise Sozialtraining und Präventionsarbeit, Medienbildung, Digitalisierung und dem Übergang zur weiterführenden Schule – um nur ein paar Punkte zu nennen. Die Geschäftsführung ist auch für formale Dinge zuständig, wie die Überprüfung der Schulpflicht sowie eine Erfassung der Einschulungszahlen. Auch eine Veränderung der Grundschulbezirke würde zunächst über ihren Tisch gehen. Ein wichtiges Thema ist auch die Sichtung von möglichen Fördermitteln.
Dabei ist Petra Waible froh, auf die Erfahrung ihrer Mitarbeiterin Andrea Kuhn bauen zu können; sie unterstützte bereits Christina Eitenmüller und Katja Hoger. Viele Themen kennt die neue Geschäftsführende Schulleiterin schon aus ihrer Grundschule, die mit rund 270 Kindern zu den größten in Weinheim zählt. Inklusion, Schulhauserweiterung, Gespräche zur Ganztagesschule und vieles mehr. Und jede Menge Termine stehen auch bevor: Als Katja Hoger neulich verabschiedet wurde, berichtete sie von 35 Verabschiedungen und Amtseinführungen von Schulleitungen in Weinheim in den zurückliegenden Jahren. Auch diese wird Petra Waible künftig begleiten. „Wir konnten mit Petra Waible eine äußerst kompetente Person gewinnen, die ihre neue Rolle – davon sind wir überzeugt – engagiert und zum Wohl der Weinheimer Schullandschaft ausfüllen wird. Bereits bei den ersten Kontakten hat sie bewiesen, dass ihr die Bildung und vor allem die uns anvertrauten Kinder am Herzen liegen. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit mit ihr“, so Carmen Harmand, Leiterin des Amtes für Bildung und Sport.